Nach dem Unfall mit der Fledermaus frage ich mich, ob die Zottelfrau nicht gut ausgelastet ist. Ich muss sie wohl wieder etwas mehr auf Trab halten, bevor sie noch mehr Blödsinn macht. Wenn ich so darüber nachdenke, macht sie in letzter Zeit ohnehin wieder viel zu viel im Alleingang. Das werde ich wohl ändern müssen.
Es ist Herbst geworden, wieder etwas kühler und wir machen endlich wieder längere Spaziergänge. Ich finde schnell ein paar Möglichkeiten, Frauchen auf unseren Ausflügen wieder etwas mehr zu fordern. So hat sie weniger Zeit, etwas anzustellen.
Während mir der Herbstwind durch die Ohren föhnt, überlege ich mir das „Fang-mich-doch-Spiel“. Ich laufe dafür immer ein ganzes Stück voraus und suche mir dann etwas Leckeres (z.B.: Pferdeäpfel) am Boden. Zunächst schnüffle ich angeregt daran, warte bis Frauchen kuckt und bestenfalls schon „PFUI“ ruft. Dann erst nehme ich den Apfel zwischen die Zähne und zeige ihn ihr nochmal. An dieser Stelle ist die Berechnung des Abstandes und der Zottelfrau-Maximalgeschwindigkeit von größter Bedeutung. Jetzt wird sie nämlich schlagartig schneller und das „PFUI“ energischer.
Ich bleibe noch brav stehen und warte, bis sie nur noch wenige Meter entfernt ist. Dann erst schlucke ich den Pferdeapfel, drehe mich um und renne ganz schnell weg. Wunderbar geht das Spiel auch mit ein bisschen Kuhmist am Boden. Ich deute natürlich erst mal ganz behutsam an, dass ich mich gleich drin wälzen werde. Erst wenn Frauchen dann auf Touren kommt, werfe ich mich rein. Da freut sie sich so richtig und siehe da – auf einmal kann sie doch richtig schnell sprinten!
In diesem Zuge habe ich auch herausgefunden, dass für Zottelfrau-Sprints eine Art Raketenzündung benötigt wird. Die setzt immer ein, kurz nach dem ihr Kopf feuerrot angelaufen ist. Welche Knöpfe ich drücken muss, um diesen Countdown zu aktivieren, weiß ich inzwischen auch ganz gut. 😉
Immerhin kann ich mit solchen Übungen die Zottelfrau ganz gut beschäftigen, außerdem körperlich und geistig auslasten. Während sie nämlich mich und den Boden im Umkreis wieder besser im Blick behält, kommt sie gar nicht erst auf dumme Gedanken.
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18. Von Stärken, Schwächen & Klopftechniken